Budgetstativ im Test – robust, stabil und preiswert

Meine Suche nach einem neuen Stativ führte mich vor kurzem unter anderem zu einem Stativ von AmazonBasics, der Hausmarke von Amazon für grundsätzliches Zubehör. Da die anderen Stative in der näheren Auswahl, bei ca. 250€ anfingen, hat das von AmazonBasics angesichts des sehr günstigen Preises und der durchweg guten Bewertungen auf Amazon.de doch mein Interesse geweckt.

AmazonBasics Stativ auf kleinster HöheAlso habe ich mir das „AmazonBasics Stativ, verstellbar, Stativkopf mit Pistolengriff, 178 cm“(die sollten sich für die Basics-Artikel endlich mal gute Bezeichnungen überlegen…) im Rahmen der CyberMonday-Deals gleich mal gesichert. Bei dem Preis von ~45€ kann man so einen Kauf schon mal „riskieren“. Beim Auspacken war ich von der Stabilität  und der Wertigkeit des Stativs begeistert. Was mir auf den ersten Blick dennoch klar war: Der Stativkopf ist großer Mist.

Im Paket (frustfreie Verpackung von Amazon) findet ihr:

  • das Stativ
  • der Pistolengriff: muss noch montiert werden
  • zweite Schnellwechselplatte
  • passende Stativtasche: wirkt auch sehr robust
  • zwei Inbusschlüssel: zum Befestigen des Pistolengriffs und zum Nachziehen der Schrauben an den Beinen etc.

Das Stativ selbst ist fühlt sich sehr gut verarbeitet an. Die Beine, von denen zwei mit Schaumstoffgriffe ausgestattet sind, bieten einen guten, fast etwas zu starken, Widerstand. Das sollte sich aber nach einigen Benutzungen bessern, gegebenenfalls kann man da mit den mitgelieferten Inbusschlüsseln auch noch nachjustieren.

Die Beine haben drei Einrastpunkte, mit denen das Stativ auch bodennah einstellen lässt. Jedes Bein lässt sich über Schnellspann-Klemmen zwei mal ausziehen und kommt (bei ausgefahrener Mittelsäule) auf seine maximale Höhe von ca. 1,80m (ohne Pistolengriff). Die Beine verhakeln sich manchmal ein bisschen, darüber kann ich bei dem Preis aber hinwegsehen.

Die Mittelsäule hat auch auf der Unterseite ein 3/8″ Gewinde, mit dessen Hilfe man den Stativkopf für bodennahe Aufnahmen auch dort anbringen kann. Das empfinde ich allerdings als sehr umständlich, da der Stativkopf im Normalfall durch 3 Schrauben an der Mittelsäule arretiert ist.

Durch das hohe Gewicht von lt. Produktbeschreibung 4,5 kg (davon dürfte aber min. 5-700g für den Pistolengriff drauf gehen) hat das Stativ einen sehr sicheren Stand. Auch auf maximaler Höhe mit ausgefahrener Mittelsäule wird ein stabiler Stand geboten. Das Gewicht ist vor allem dem vielen Metall geschuldet, da auch die Verstellhebelchen etc. aus Metall sind, was das Stativ aber auch sehr robust und wertig macht.

[asa kkugelmann]B00CF1LS94[/asa]

Ich habe ausdrücklich nicht nach einem Reisestativ gesucht sondern nach einem, dass man vor allem stationär im Studio/zu Hause oder beim Kunden einsetzt. Im Idealfall sollte das Stativ auch stabil genug ist, um es später (mit entsprechendem Kopf) auch als Videostativ benutzen zu können, daher beschwere ich mich nicht, wie einige andere Kommentatoren auf amazon.de über das hohe Gewicht.

AmazonBasics PistolengriffDas Stativ kommt mit einem Pistolengriff, dessen Hebel sich sehr schwer betätigen lässt – Ich bin bestimmt nicht der Mensch mit der meisten Kraft in den Händen, aber ich wage mal zu behaupten, dass andere Personen mit weniger Kraft in den Händen Probleme mit diesem Griff haben könnten. Der Kopf lässt sich wegen der stark schleifenden Kugel und dem schwergängigen Hebel nicht wirklich präzise ausrichten. Außerdem sorgt der Griff mit seiner enormen Länge dafür, dass die Kamera beim positionieren einen sehr großen Weg zurück legt und auch große Hebelkräfte entstehen, wodurch sich der Stativkopf noch unstabiler anfühlt. Mit diesem Pistolengriff zu arbeiten ist für mich alles andere als komfortabel.

Nachdem ich schon länger einen Blick auf die Stativköpfe von Sirui geworfen hatte habe ich die Chance (und ein Angebot) genutzt und habe mir den Sirui K-20X* zum Preis von ~85€ bestellt. Meine Erfahrungen mit dem neuen Stativkopf folgen dann in Kürze :)

Kleines Update:

Mittlerweile verwende ich das Sativ auch ab und zu mit dem Manfrotto Fluid Video Head*. Durch das etwas höhere Gewicht des Stativs eignet es sich auch super für Stabilität bei Video-Schwenks :)

Welches Stativ nutzt du? Bist du damit zufrieden?

10 Kommentare

  1. Alexandra | Photography

    02.01.2015 um 19:32

    Hach, da bin ich nun :)

    Deine Seite hatte ich übrigens im Tab noch offen!

    Ja, naja. Ich habe mich vor Anschaffung meines Stativs auch gründlich informiert und habe dann (da ich Gewichtsangaben ohnehin nicht einschätzen kann) eines bestellt, welches wirklich schwer ist, lach, aber auch extrem stabil und robust.
    Denke, dass auch du damit viel glücklicher wärst :)
    Ich habe das Cullmann Magnesit 525 mit dem CW30 Kopf! 2,3kg „leicht“ – naja :D Laufe dennoch damit durch die Pampas!
    Hier der Link dazu, falls es dich interessiert: https://www.cullmann.de/detail/id/magnesit-525-cw30.html – gekauft hab ich’s für um die 100 Euronen rum. Mit dem Gedanken „Man kauft nur einmal!“

    Liebste Grüße,
    Alexandra

    Achja, zufrieden bin ich damit allemal! Beinchen sind dick, robust, standhaft.

  2. Korbinian

    02.01.2015 um 21:29

    Hallo Alexandra, danke für deinen Kommentar! :)

    Mittlerweile bin ich (sehr) zufrieden mit dem Stativ. Ich habe mir – wie im Ausblick schon angedeutet – den Sirui Kugelkopf gekauft. Der hat halt den Vorteil, dass die Wechselplatte ARCA SWISS kompatibel ist. Da ich in Zukunft die Video-Tätigkeit weiter ausbauen will habe ich hier den Vorteil, dass viele Rig-Systeme standardmäßig Arca-Platten haben und ich so eine lückenlos gleiche Wechselplatte habe.

    Das Stativ war ja in erster Linie ein Experiment: Wie gut kann ein Stativ sein, wenn es incl. Kopf nur 50€ kostet.

    Aktuell bin ich noch auf der Suche nach einem deutlich leichtern Reisestativ – mal sehen, wohin mich die Reise da führt. Vielleicht schau ich mich auch mal bei Cullmann um – Danke für den Erfahrungsbericht! :)

    Liebe Grüße und noch einen schönen #BloKoDe-Abend :)

    Korbinian

  3. Huhu :)
    Ich spiele seit längerem mit dem Gedanken, mir für mein Blog eine Kamera und ein Stativ neu zu kaufen, und da bin ich während meiner Recherche doch wieder hier gelandet ;) Klingt interessant! Für meine erste Kamera möchte ich nicht ganz so viel ausgeben, da klingt es tatsächlich nach einer Alternative – insbesondere für einen Totalanfänger wie mich :)
    Liebe Grüße,
    Marie

    • Korbinian

      03.01.2015 um 16:44

      Hallo Marie,

      welches Budget hast du denn für das Stativ und was willst du damit anstellen?

      Die Anschaffung dieses Stativs war wie schon gesagt eher ein Experiment, was man da für sein Geld bekommt. Der mitgelieferte Stativkopf ist wie gesagt nicht so berauschend.

      Wenn du mir sagst, was du so fotografierst kann ich dir etwas passendes raussuchen :)

      Liebe Grüße

      Korbinian

  4. Hi,

    also ich habe mir anfangs auch ein paar Low-Budget Stative getestet, mit dem günstigen Trash aber sehr schlechte Erfahrung gemacht. Entweder die Kamera ist zu schwer, oder das Stativ lässt sich nicht fein genug einstellen und am Ende ist dann immer die Befestigung abgebrochen.

    Ich hab mir dann ein richtig gutes von Giottos gekauft. Mit einem richtig guten Kugelkopf (siehe http://www.giottos.de/index.php?article_id=30). Das Stativ ist robust, leicht, der Kugelkopf einfach super praktisch. In Summe hab ich so ca. 350 Euro dafür ausgegeben. Das hört sich erstmal echt teuer an, aber man darf nicht vergessen, dass man ein solches Stativ den Rest seiner Tage hat. Das überlebt viele Kameras und meines ist jetzt schon 10 Jahre alt und ist immernoch 1A.

    Viele Grüße
    Tobi

    • Korbinian

      22.01.2015 um 14:31

      Hey Tobi,

      das Stativ war für mich in erster Linie ein Experiment, was man für 50€ im Amazon Sale denn da bekommt. Die wenigen Bewertungen haben mir gezeigt, dass es sich dabei wohl nicht um kompletten Schrott (und damit eben nicht um sofort „verbrannte“ 50€) handelt. Also habe ich mal zugeschlagen.

      Was das Gewichts-Problem angeht: ich konnte da noch nix feststellen. 70D+70-200 2.8 kein Ding – hab mich probehalber auch mal drauf aufgestützt und es hat nicht nachgegeben…

      Mir ist durchaus bewusst, dass man bei den teureren Stativen nochmal einiges komfortabler einstellen kann etc. aber für das, was ich zur Zeit damit mache waren die 50€ (+~80€ für den Kopf) eine super Investition. Ich bin mal gespannt, wie sich das Amazon-Stativ im Laufe der Zeit noch verändert (erste Macken etc.) aber aktuell kann ich da noch keine Schwachstellen erkennen.

      Zurzeit bin ich noch auf der Suche nach einem Reisestativ, dafür werde ich auch einiges mehr ausgeben – das ist schon alles eingeplant ;) Wahrscheinlich wird es eines von 3 Legged Things – da folgt dann auch ein Bericht auf meinem Blog :)

      Freut mich auf jeden Fall, dass du auf meinem Blog gefunden hast.

      Liebe Grüße

      Korbinian

  5. Hallo Korbinian,

    hatte Deinen Stativtest gelesen und danach lieber das andere AmazonBasics-Stativ „157,5 cm mit Kugelkopf“ gekauft, und zwar in UK für gerade mal 16 £. Bin von diesem Stativ sehr angetan, es soll aber auch nur für meine kompakten Sigma Merrills sein. Vier Kilo wie angegeben würde ich nicht draufpacken, und ob die Stabilität für Langzeitbelichtungen reicht, wenn’s windet, weiß ich noch nicht. Immerhin hat die Mittelsäule unten einen gefederten Haken für Ballast.

    Super fürs Geld ist der Kugelkopf mit zweitem Klemmknopf fürs horiontale Drehen (sogar mit Gradskala), Libelle und Schnellwechselklemme für meine Aufsätze mit der klassischen Schwalbenschwanzfräsung.

    Gruß Friedhelm

    • Korbinian

      02.04.2015 um 13:24

      Hallo Friedhelm,

      danke für dein Feedback :)

      Ich habe das Stativ in deinem Kommentar mal verlinkt, dass die Besucher meiner Seite leichter zum Stativ finden.

      Deines schaut wirklich transportabler aus, als meines. Mir ging es bei meinem wie gesagt darum, dass es auchmal etwas schwerere Last tragen kann, und da bin ich bei meinem ziemlich zufrieden, für eine Merril wäre das der totale Overkill.

      Viele Grüße und hoffentlich bis bald auf meinem Blog

      Korbinian

  6. Hallo Korbinian,
    durch Google bin ich auf deinen Beitrag zu dem Amazon Basic Stativ gestoßen worden. Ich habe das Teil mir von 1 1/2 Jahren auch zugelegt und bin von dem Teil recht angetan. Wirklich nichts zum ständig durch die Gegend zu schleppen, dafür ist es mir auch zu schwer. Was den Pistolengriff betrifft: in dem Tasche zum Stativ sind 2 Inbusschlüssel beigelegt, mit denen man die Einstellung / Leichtgängikeit schnell korrigieren und so für seine Bedürfnisse anpassen kann.

    • Korbinian

      12.12.2016 um 00:43

      Hallo Joachim,

      danke für deinen Kommentar.

      Das mit den Imbusschlüsseln habe ich mittlerweile auch ausprobiert – verbessert die Situation schon etwas, allerdings finde ich die Konstruktion dieses Pistolengriffes im speziellen etwas unglücklich, da halt ein riesiger Hebel zwischen Kugel und Kamera entsteht.

      Mittlerweile ist auf dem Stativ quasi durchgehend der im Nachtrag angesprochene Fluid Neiger von Manfrotto im Einsatz.

      Ich wünsche dir auf jeden Fall noch viel Spaß und allzeit gut Licht mit diesem Stativ :)

      Beste Grüße

      Korbinian

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